Kurz erklärt!

 


Begriff: Öko-Design
 

Design ist ein bekannter Begriff. Darunter wird die Gestaltung eines Produkts unter den Gesichtspunkten der Ästhetik und des Gebrauchsnutzens verstanden: Eine Ware soll gut aussehen und sie soll zweckmäßig gestaltet sein. Im Zusammenhang mit der ökologischen Krise wurden jedoch weitere Anforderungen an die Produktgestaltung gestellt. Bei der Herstellung sollen Ressourcen gespart werden, und bei dem Weg der Ware „von der Wiege bis zur Bahre“ sollen die negativen Auswirkungen auf die Umwelt minimiert werden. Diesen Ansprüchen versucht „Öko-Design“ gerecht zu werden.

Öko-Design versucht schon bei der Gestaltung der Ware so Einfluss zu nehmen, dass Rohstoffe und Energie gespart werden und die Lebensdauer erhöht wird. Das geschieht z. B. durch

  • Material sparende Konstruktion und den Einbau von recyceltem Material,
  • Energie sparende Technik (Verringerung von Luftwiderstand und elektr. Widerstand),
  • die Erhöhung der Langlebigkeit (Vermeidung von Verschleiß, Reparaturmöglichkeiten),
  • Vermeidung von modischem Verschleiß (zeitlose Gestaltung, Modeunabhängigkeit),
  • Verringerung Umwelt schädigender Emissionen bei Gebrauch und Entsorgung.
     

Beispiel:
Als Klassiker des Öko-Design gilt der Bürostuhl „Picto“ von Wilkhahn in Bad Münder. Er ist so konstruiert, dass alle Einzelteile ersetzbar sind. Defekte oder verschmutzte Teile können ausgetauscht werden. Dazu bietet der Hersteller einen Aufarbeitungsservice an. Der Stuhl hat eine lange Lebensdauer und ist daher preiswert im wahren Sinn des Wortes.

Öko-Design zielt auf eine nachhaltige Produktentwicklung (sustainable development), wie sie in der Agenda 21 gefordert wird. Die Bestrebungen des Öko-Design werden in den Bemühungen um eine Integrative Produkt-Politik (IPP) aufgegriffen.
Als Pioniere des Öko-Design gelten Walter R. Stahel (Genf) und Günter Horntrich (Köln).

Literaturhinweis:

  • Deutsch, Christian: Abschied vom Wegwerfprinzip. Die Wende zur Langlebigkeit in der industriellen Produktion (Schäffer-Poeschel.Verlag).
  •  Tischner, Ursula, u.a.: Was ist EcoDesign? (Verlag form).
  • Weizsäcker, Ernst Ulrich v./Lovins A.B./Lovins L.H.: Faktor vier. Doppelter Wohlstand – halbierter Naturverbrauch (Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur).

Autor: Dr. H. Lungershausen
 

 


 


Begriff: Warenethik
 

Die Warenethik stellt die Frage, wie Waren produziert, gehandelt, gebraucht und entsorgt werden können, so dass die Menschenrechte gewahrt, die Umwelt geschont, soziale Belange berücksichtigt und ethnische Besonderheiten erhalten werden.

Maßstäbe der Warenethik können sein:

  • der kategorische Imperativ von Kant, volkstümlich ausgedrückt im Sprichwort „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg` auch keinem andern zu!“
  • religiöse und moralische Ansprüche, wie z. B. die Forderung nach Bewahrung der Schöpfung oder der Anspruch auf Nachhaltigkeit und fairen Handel
  • die Menschenrechts-Charta der Vereinigten Nationen und nationale Gesetze, wie z. B. das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
  • die internationalen Vereinbarungen der Konferenz der Vereinigten Nationen für Umwelt und Entwicklung, bekannt als „Agenda 21“

Dabei soll die Ware ganzheitlich, also von der Wiege bis zur Bahre, betrachtet werden. Warenethische Entscheidungen treffen nämlich alle, die mit Waren zu tun haben, also auch Verbraucher, z. B. wenn sie an Waren, die sie kaufen und konsumieren, ethische Ansprüche stellen.
 

Autor: Dr. H. Lungershausen